The Köln Concert 

Am 24. Januar 1975 wurde in der Kölner Oper Musikgeschichte geschrieben: Keith Jarrett improvisierte übermüdet trotz widrigster Umstände auf einem Stutzflügel; der Mitschnitt war eigentlich nur für interne Zwecke gedacht – heute ist die daraus entstandene ECM-Aufnahme die meisterkaufte Klavier-Soloplatte der Welt. 50 Jahre später erklingt dieses Werk – Note für Note, Phrasierung für Phrasierung – auf einem grandiosen Konzertflügel im Quirinus-Münster Neuss, einem Ort, der die dem Werk innewohnende meditative und nahezu sakrale Komponente besonders betont. Der niederländische Pianist Ralph van Raat spielt das legendäre Köln Concert anhand der Originalaufnahme nach.  So wird Jarretts Geniestreich zum Jahrestag lebendig – und Sie können eines der faszinierendsten Jazz-Meisterwerke überhaupt »live« erleben.

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Ralph van Raat (Naarden, 1978) spielt Klavier, seit er sieben Jahre alt ist. Nach eigenen Angaben hörte Van Raat im Alter von 11 bis 14 Jahren pausenlos Größen wie McCoy Tyner, Herbie Hancock und Chick Corea. "In meinem Lieblingsmusikladen in Amsterdam fand ich eine Transkription von The Köln Concert. Schon damals habe ich nicht sofort angefangen, Musik zu hören, wenn ich Noten in die Hände bekam. Wenn man seine eigene Vision entwickeln will, muss man erst einmal ein Musikstück lesen. Es sah unheimlich kompliziert aus, alles schwarz mit Noten. Rhythmisch habe ich es nicht verstanden, ich bin über die Einleitung nicht hinausgekommen. Erst mit 22 Jahren habe ich mich weiter mit der Partitur beschäftigt und sie mir zum ersten Mal angehört."

Ralph van Raat sagt, er wolle das Konzert spielen, weil er überzeugt ist, dass es nicht nur als Improvisation, sondern auch als Komposition gut funktioniert. "Ich will zeigen, dass eine Interpretation durch einen klassischen Musiker auch funktioniert. Ich betrachte es als eine neue Aufführung; es liegt am Publikum zu beurteilen, ob The Köln Concert als Komposition Bestand hat."

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